„Koenig & Bauer bietet seinen Kund:innen als einziger Hersteller im Markt die Möglichkeit, hochperformante konventionelle Systeme und technologisch führende Digitaldrucksysteme aus einer Hand zu beziehen.“ – Christoph Müller, CEO Koenig & Bauer Digital & Webfed (links), im Gespräch mit Dagmar Ringel, Director Corporate Communications & Marketing (rechts)

Sneak Peek drupa: Digital Printing

Im Interview mit Christoph Müller, CEO Koenig & Bauer Digital & Webfed und Vorstandsmitglied von Koenig & Bauer, werfen wir einen Blick auf die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich des Digitaldrucks. Dagmar Ringel, Leiterin der Unternehmenskommunikation, fragt: Welche Anforderungen und Herausforderungen prägen den Markt und welche Innovationen haben sich bereits bewährt?

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Herr Müller, der Digitaldruck ist ein Innovationsmotor in der Branche. Was macht aus Ihrer Sicht den Digitaldruck so reizvoll?

Christoph Müller: Für mich ist der Digitaldruck der Enabler für die Digitalisierung. Alle Brands und Hersteller wollen direkt mit Ihren Kunden kommunizieren und auf tagesaktuelle Veränderungen mit Veränderung in der Verpackung reagieren. Jedes Druckerzeugnis kann einzigartig sein. Mit dieser besonderen Eigenschaft beantwortet der Digitaldruck die Anforderungen unserer Kund:innen. Überall geht der Trend zu kleineren Auflagen und Individualisierung. Produktvarianten nehmen vor allem im Bereich der sogenannten fast moving consumer goods – also den Gütern des täglichen Bedarfs – zu. Gleichzeitig stehen Brands und Retailer vor der Herausforderung, immer weiter steigende Anforderungen an die Produktnachverfolgung und Produktsicherheit erfüllen zu müssen. Der Digitaldruck ermöglicht es, den Herstellungsprozess in vielen Bereichen noch weiter zu optimieren oder gar komplett neu zu definieren. Stichwort: Veränderung der Wertschöpfungskette. Die daraus resultierenden verringerten Lagermengen, kürzeren Durchlaufzeiten, geringeren Vorfinanzierungen und letztlich effizienteren Produktionsprozesse helfen unseren Kund:innen, nachhaltig profitabler zu werden. Somit adressieren die High-Performance-Digitaldrucksysteme von Koenig & Bauer selbst hohe Auflagen, die man dem Digitaldruck bisher nicht zugetraut hat.

Es wurde schon oft darüber diskutiert, ob im Digitaldruck die Zukunft der Druckindustrie liegt. Wo steht die Branche aktuell und wie können sich konventionelle und digitale Maschinen gegenseitig befördern?

Christoph Müller: In Zukunft wird der Digitaldruck in verschiedenen Bereichen über einen längeren Zeitraum als komplementäre und gleichberechtigte Technologie zu konventionellen Produktionsprozessen existieren. Es gibt also keine Entweder-oder-Entscheidung: Aufgrund der hohen Qualität, Wiederholgenauigkeit und Performance der Koenig & Bauer Digitaldrucksysteme können unsere Kund:innen hybride Produktionsansätze verfolgen. Dies bedeutet unterschiedliche Geschäftsmodelle bei gleichen oder ähnlichen Produkten. Koenig & Bauer bietet seinen Kund:innen als einziger Hersteller im Markt die Möglichkeit, hochperformante konventionelle Systeme und technologisch führende Digitaldrucksysteme aus einer Hand zu beziehen.

Das Digitaldruck-Flaggschiff von Koenig & Bauer ist die RotaJET. Was macht diese Maschine so einzigartig?

Christoph Müller: Die RotaJET ist das Flagship im Bereich des industriellen Digitaldrucks. Dank ihrer modularen Bauweise ist die Maschine extrem flexibel zu konfigurieren und an verschiedene Einsatzbereiche anpassbar. Dazu drei Beispiele: Mit einer Bahnbreite von 138 cm und Geschwindigkeiten von bis zu 270 m/min fügt sich die RotaJET perfekt in die Prozesse der hochvolumigen Buchproduktion ein. Im Packaging-Bereich punktet die Anlage mit Bahnbreiten von bis zu 168 cm und dem Einsatz von Flexo-Sleeve-Einheiten. Durch den Hybrid-Maschinen-Ansatz können dabei nahezu unbegrenzt Sonderfarben sowie Veredelungen oder Lack-Anwendungen realisiert werden. Und im digitalen Dekordruck – quasi der Champions League in puncto Druckqualität und Wiederholbarkeit – ist die RotaJET technologisch und qualitativ mit Bahnbreiten von 225 cm und Geschwindigkeiten von bis zu 135 m/min der absolute Game Changer. Im Vergleich zum analogen Druckverfahren werden Rüstzeiten auf ein Minimum reduziert und selbst bis in den Bereich hoher industrieller Auflagen On-Demand-Produktionen möglich gemacht.

Worauf können sich die Besucher:innen der drupa in Bezug auf den Digitaldruck freuen?

Christoph Müller: Die RotaJET stand in diesem Jahr bereits bei den Technology Fays von Koenig & Bauer im Fokus, daher zeigen wir Druckerzeugnisse aus den vier Schlüsselmärkten: Dekordruck, Faltschachtel, Liquid Packaging und Buchproduktion.

Unter anderem stellen wir ein KI-generiertes Laminat vor – mit einer Gesamtlänge von 24 m ohne Wiederholungen. Als Beispiel für den flexiblen Druck mit fliegenden Motivwechsel stehen digital gedruckte Getränkeverpackungen in sieben verschiedenen Dekoren zur Verfügung. Im Faltschachtelbereich zeigen wir Produkte, die in Zusammenarbeit mit unserer Business Unit Banknote Solutions und der Digital Unit von Koenig & Bauer entstanden sind. Zudem werden auf dem Questec Sheeter von BW Papersystems Commercial-Jobs zu sehen sein, die im fliegenden Wechsel auf der RotaJET in Würzburg gedruckt wurden.

Weitere Druckmuster und Applikationen der RotaJET zeigen wir Ihnen natürlich jederzeit auf unserem Messestand A31 in Halle 16. Wir freuen uns auf viele persönliche Gespräche und fachlichen Austausch.