Die Magleby Maersk im Containerterminal von Bremerhaven

Die Rapida 105 auf einer spannenden Reise um die halbe Welt

Für viele Menschen war es ein ganz ungewohntes Bild: Im Juni 2021 öffnete die Fachmesse China Print in Beijing als eine der ersten Präsenzmessen für den grafischen Maschinenbau wieder ihre Pforten. Glanzstück auf dem über 1.000 m² großen Stand von Koenig & Bauer war die neue Genration der Rapida 105 – als Weltpremiere im aktuellen Corporate Design und mit einer ganzen Reihe zusätzlicher Automatisierungen. Doch bis die Maschine vor Ort sein konnte, musste sie eine lange Reise auf sich nehmen.

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Aufgrund der anstehenden Weltpremiere auf der China Print wurde die Reise der Rapida 105 sowohl aus Radebeul als auch aus dem Land der Mitte intensiv verfolgt. Könnte die Maschine sprechen, würde sie bestimmt einige interessante Geschichten von ihrer Reise erzählen.

Nach Endmontage und Abdruck im Werk sowie einigen Foto- und Videosessions demontierten die Beschäftigten in Deutschland die Rapida 105, so dass sich die einzelnen Aggregate relativ kompakt in drei Containern verpacken ließen. Diese traten am 21. April auf dem Landweg ihre Reise nach Bremerhaven an, wo sie im Container-Terminal aufs Schiff verladen wurden. Aber nicht auf irgendein Schiff – auf die Magleby Maersk, eines der derzeit größten Containerriesen der Welt. Am 28. April um exakt 15:13 Uhr legte der fast 400 Meter lange Koloss, der über 18.000 Container transportieren kann, von der Kaimauer ab. Etwa 2,5 Stunden später sahen unsere Container mit dem Leuchtturm Roter Sand den letzten Außenposten Deutschlands. 

  • Ein Druckwerk der Rapida 105 „verschwindet“ in einem von insgesamt drei Containern
  • Ein Containerriese der Triple-E-Klasse der Reederei Maersk läuft Bremerhaven an. Hafenschlepper haben bereits am Schiff festgemacht
  • Scheinbar endlos erstrecken sich die Hafenanlagen von Bremerhaven
  • Der Containerhafen – hier bei Vollmond – scheint mit seinen knapp 5 km Länge schier endlos
  • Der letzte Außenposten Deutschlands ist fast erreicht - der Leuchtturm Roter Sand
  • Die Hälfte der Strecke ist geschafft: Die Magleby Maersk passiert am 16. Mai Sri Lanka

Eine weite Reise

Die Geschichte der Häfen in Bremerhaven reicht fast 200 Jahre zurück. Ab 1968 entstand das heutige Containerterminal mit einer durchgehenden Länge von 4.930 m, 14 Liegeplätzen und 3.000.000 m² Stellfläche. Hier wurde „unsere“ Rapida 105 auf die Magleby Maersk, eines der größten Containerschiffe der Welt, verladen. Die Magleby Maersk ist 399 Meter lang, 59 Meter breit und hat eine Tiefgang von 15,5 m. Sie lässt sich mit bis zu 18.270 Containern beladen und ist dank ihrer Maschinenleistung von 80.700 PS mit bis zu 25 Knoten (46 km/h) zwischen Europa und Asien unterwegs.

Nach den ersten 2,5 Stunden auf See passierte das Containerschiff mit unserer Rapida 105 an Bord den Leuchtturm Roter Sand, Deutschlands letzten Außenposten in der Nordsee. Von hier aus reiste die Magleby Maersk für fast fünf Wochen um die halbe Welt, bevor sie in ihren Zielhafen Tianjin einlief.

Zwischenstopps führten die Rapida 105 am 4. Mai nach Rotterdam in den Niederlanden, am 8. Mai nach Port Said in Ägypten, am 20. Mai nach Tanjun Pelepas in Malaysia und am 27. Mai nach Hongquiao (Shanghai), bevor das Containerschiff schließlich am 30. Mai in Tianjin einlief. Die fast fünfwöchige Seereise führte durch den Ärmelkanal und an der Westküste Europas entlang, durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer, durch den Suez-Kanal ins Rote Meer, durch den Golf von Aden und das Arabische Meer in die Straße von Malakka, sowie später durch Südchinesische und das Ostchinesische Meer in die Bohai Sea zum Zielpunkt Tianjin.

Zu den markanten Kennzeichen der Rapida 105 (maximales Bogenformat 720/740 x 1.050 mm) gehören umfangreiche Features aus den anderen Mittelformat-Serien wie Saugbändertisch mit nur einem Mittelsaugband, Preset-Fähigkeit sowie umfangreiche Mess- und Regeltechnik. An Anleger, Anlage und Auslage befinden sich anstatt der bisherigen Bedienelemente große Touch-Displays zur Bedienung der Maschinenfunktionen. Die Anwender:innen profitieren von zusätzlichen Maschinenausstattungen (beispielsweise mit Bogenwendung für die 4-über-4-Produktion) und einem deutlichen Mehr an Prozessintegration und Workflow-Lösungen.

  • Kurz bevor der Vorhang fällt: Weltpremiere der Rapida 105
  • Zur Markteinführungszeremonie für die neuen Rapida 105-Baureihe waren mehr als 150 Druckfachleute am Messestand. Weitere 2.000 verfolgten sie via Online-Livestream
  • Die Premiere der neuen Rapida 105 begeisterte die chinesischen Druckprofis
  • Nach den Live-Demonstrationen konnten die Fachbesucher die Technik unter die Lupe nehmen
  • Großes Interesse an den Druckmustern

China Print

Die Rapida 105 erntete bei ihrer Weltpremiere auf der China Print in Bejing viel Aufmerksamkeit. Schon an den ersten beiden Messetagen unterzeichneten mehrere Unternehmen Verträge zur Lieferung einer neuen Maschine. Das dynamische Design der neuen Rapida 105 und viele Features aus den anderen Mittelformat-Serien machten die Maschine zu einem Publikumsrenner.

Daneben sind natürlich alle datenbasierten digitalen Services für die Rapida 105 verfügbar – an vorderster Stelle die Customer Community als zentraler Kontaktpunkt. Die neue Rapida-105-Generation lässt sich wie auch ihre noch höher automatisierten Schwestern im Verpackungs-, im Akzidenz- und auch im Etikettendruck einsetzen. Unternehmen können so ihr Produktspektrum erweitern und neue Potenziale für ihren Geschäftserfolg heben.

Schon an den ersten beiden Messetagen unterzeichneten mehrere Unternehmen Verträge zur Lieferung einer neuen Rapida 105. Weitere folgten während und im Anschluss an die China Print aus allen Regionen des Landes. Kein Wunder also, dass Walter Zehner, CEO von Koenig & Bauer Greater China, mehr als zufrieden mit dem Ergebnis der Fachmesse war: „Sie liegt weit über unseren Erwartungen. Hinsichtlich der Anzahl der Aufträge konnten wir einen Rekord für die China Print verbuchen.“ Dietmar Heyduck, Vertriebsdirektor und Prokurist von Koenig & Bauer Sheetfed, freut sich ebenso: „Ein herzliches Dankeschön gilt unseren Kund:innen für ihr Vertrauen und den Koenig & Bauer-Teams in China sowie in unserer Zentrale für eine hervorragende Messe.“