Blechverpackungen – Eine nachhaltige Alternative

Ein Produkt - viele Formen: Blechverpackungen begegnen uns in Form der klassischen Konservendose, als Getränke-, Keks- oder Cremedose, aber auch als Verpackung für chemische Inhalte wie Farben, Lacke und Benzin. Sie sind zweifelsohne praktisch. Und doch haftet der Dose bisweilen das Image des Umweltsünders unter den Verpackungen an. Doch damit tut man ihr Unrecht. Dieser Artikel will mit Vorurteilen aufräumen. Wie steht es wirklich um die Nachhaltigkeit von Blechverpackungen?

Nachhaltigkeit & Gesellschaft
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Es gehört zweifelsohne zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, Ressourcen effizienter und schonender einzusetzen. Verpackungen zu recyceln und wiederzuverwerten, ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung dieses Zieles. Trotz oder gerade wegen ihrer Eigenschaften können Blechverpackungen dazu einen Beitrag leisten. Sie erfüllen zunächst einmal den Anspruch, sehr langlebig zu sein. Sie schützen die verpackten Produkte besonders gut, sie sind stabil und bruchsicher, sie verlängern die Haltbarkeit. Der Inhalt einer Konservendose ist auch nach Jahren noch genießbar. Damit leisten Blechverpackungen einen wichtigen Beitrag, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren für ein Revival der Lebensmitteldose gesorgt. In Zeiten von Quarantäne und Ausgangssperren griffen die Menschen vermehrt zu Lebensmitteln mit längerer Haltbarkeit und Flexibilität - und damit zur Konservendose. Die Vorteile: Die Vitamine bleiben erhalten und der Inhalt ist lange genießbar.

 

Aus der Not geboren

Der Ursprung der Konservendose liegt übrigens - leider gerade besonders aktuell - in Kriegszeiten: Der französische Kaiser Napoleon suchte zur Versorgung seiner Truppen eine Möglichkeit, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Im Jahr 1810 erfand Nicolas Auppert eine Methode zur Konservierung in Glasbehältern. Der Engländer Peter Durand baute darauf auf und erhielt schließlich das Patent für die Weißblechdose. Zu dieser Zeit waren die Dosen noch aus Eisen gefertigt und mit einer dünnen Schicht Zinn überzogen. Selbst die tüchtigsten Arbeitskräfte konnten nicht mehr als 60 Dosen pro Tag herstellen. Heute produzieren moderne Blechdrucklinien mehr als eine Million Getränkedosen an einem Tag.

Metal recycles forever – Ein Kreis schließt sich

Mit dem Verbrauch des Inhalts ist der Lebenszyklus einer Blechverpackung aber noch lange nicht beendet. Durch Recycling wird aus der Lebensmitteldose von heute die Autokarosserie von morgen und die Schiffsschraube von übermorgen - oder eben wieder eine Dose. Die einmal eingesetzten Rohstoffe gehen nicht verloren, sondern werden in einem geschlossenen Kreislauf weiter genutzt. Die Wiederverwertung einer Tonne Metallverpackungen spart mehr als zwei Tonnen Rohstoffe ein. Der Energieverbrauch kann um bis zu 95 Prozent verringert werden und damit sinkt auch der Ausstoß von Emissionen.

Die Recyclingrate ist enorm: Für Verpackungsstahl liegt sie in Deutschland seit vielen Jahren stabil bei über 90 Prozent, in der gesamten Europäischen Union bei ca. 76 Prozent.

Auch die Recyclingraten für Aluminium sind beträchtlich. Zudem ist der Energiebedarf für das Umschmelzen von Aluminium bis zu 95 Prozent geringer als für die Gewinnung von Primäraluminium. In Zahlen ausgedrückt: Die Wiederverwertung von 1 kg Aluminium verhindert den Ausstoß von 20 kg CO2. Qualität und physikalische Eigenschaften bleiben unverändert. Die Reyclingrate für Aluminium liegt in Europa durchschnittlich bei 75 Prozent. Ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass drei Viertel der gesamten Aluminiumproduktion bis heute noch im Umlauf sind - dank der Haltbarkeit des Materials und seiner hervorragenden Recyclingeigenschaften.

Stichwort Blechdruck

Koenig & Bauer MetalPrint stellt Produktionslinien zum Lackieren und Bedrucken von Metall her, sowohl Weißblech als auch Aluminium. Zum Schutz vor Korrosion werden Lebensmitteldosen beispielsweise innen lackiert. Am besten kann man dies an der weißen Innenseite von Tomatendosen erkennen. 

Beim Bedrucken von dreiteiligen Dosen (großteils Lebensmitteldosen) werden Blechtafeln – in der Regel 1200 x 995 mm - zuerst farblos oder weiß lackiert, danach farbig bedruckt und überlackiert. Die einzelnen Motive werden beschnitten und zu einem Zylinder geschweißt. Fehlen noch Boden und Deckel - und fertig ist die Drei-Teil-Dose.

Im Gegensatz dazu wird die klassische Zwei-Teil-Dose (Getränkedose) aus einer Scheibe Aluminium tiefgezogen. Man erkennt Sie an der Einbuchtung am Boden. Mit Deckel besteht sie aus zwei Teilen.
Der Druck dieser Dosen erfolgt direkt rund um die Dose.