Auf drei Rädern quer durch Indien
Das war das Motto, mit dem zwei Mitarbeiter von Koenig & Bauer zusammen mit einem ihrer Freunde ein Abenteuer für den guten Zweck angetreten sind. Florian Brückner und Adrian Winheim – der eine arbeitet als Monteur, der andere in der Qualitätssicherung – haben im Januar diesen Jahres ihre Urlaubstage gut investiert: 4240 Kilometer haben sie als Team „Indergalactic“ mit ihrer bunten Rikscha „Flotter Otto“ in Indien zurückgelegt.
Beim „Rikscha Run“ des Veranstalters „The Adventurists“ geht es in erster Linie darum, den Regenwald zu schützen und zusammen mit Freund:innen ein einzigartiges Abenteuer zu erleben. Denn mit einem der einfachsten Verkehrsmittel durch ein fremdes Land zu reisen – da sind Widrigkeiten und Pannen schon vorprogrammiert. Um aber neben dem eigenen Gewinn an Erfahrungen und vielen blauen Flecken auch der Umwelt etwas zurückzugeben, spendet jedes der 69 teilnehmenden Teams 500 Euro an die Cool Earth Organisation und leistet damit einen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes.
Zusätzlich haben die drei Karlstadter beschlossen, Geld für ein regionales Projekt zu sammeln: Die Elterninitiative Regenbogen setzt sich für die Begleitung von Familien von leukämie- und tumorkranken Kindern in Würzburg und Umgebung ein. Die Spenden helfen unter anderem, die familiengerechte Ausstattung der Stationen Regenbogen, Schatzinsel und Leuchtturm zu garantieren, den Kindern frohe Stunden mit Musik und Klinikclowns zu schenken und die psychosoziale Betreuung und Nachsorge der ganzen Familie während und nach der Therapie bereitzustellen. Bei einem solch großartigen Projekt hat auch Koenig & Bauer einen Beitrag geleistet und das Team Indergalactic mit einer Spende unterstützt. Insgesamt haben die drei am Ende mehr als 300 Spenden gesammelt und damit die stolze Summe von 16.230 Euro erreicht.
Jetzt aber zur eigentlichen Story: der Roadtrip durch das Land der heiligen Kühe
Die Reise von Florian, Adrian und Marcel begann am 29. Dezember 2023. In Kochi, dem Startpunkt der Reise, lernten sie die anderen Teams kennen und nahmen das erste Mal in ihrer Rikscha Platz. Für den richtigen Umgang mit dem Gefährt, das sie die nächsten 15 Tage begleiten sollte, lernten sie auch ein paar technische Tricks kennen – für den Fall, wenn (nicht falls) sie auf dem Weg einmal liegen bleiben sollten.
Am 1. Januar 2024 fiel der Startschuss und die 170 Teilnehmer:innen starteten ihre Motoren und machten sich auf den über 4000 Kilometer langen Weg Richtung Shillong. Die Route durften die Teams frei auswählen und auch die Geschwindigkeit der Reise war den Rikscha-Fahrer:innen selbst überlassen. Nur der Zeitraum musste eingehalten werden, um die Abschlussveranstaltung im Ziel am 16. Januar nicht zu verpassen. In diesen 15 Tagen hat das Team Indergalctic so einiges erlebt: Sie haben die Ruinenstadt Hampi besucht, die heilige Stadt Varanasi mit ihren Ritualen kennengelernt und einen Abstecher in das größte Gebirge der Erde unternommen – das Himalaya. In einem Elefantenreservat haben sie eine Safari gemacht und wurden von Einheimischen freudig empfangen, als sie aus Versehen in eine indische Hochzeitsfeier hineingeplatzt sind.
Doch die Reise hielt auch eine Widrigkeiten bereit: Als die drei jungen Männer ein Tigerreservat durchqueren wollten, wurden sie von der Justiz gestoppt. Doch das Team Indergalactic ließ sich nicht aufhalten. Mit vereinten Kräften und der Hilfsbereitschaft einiger Einheimischer hievten sie die Rikscha auf einen kleinen Lastwagen, der sie dann auf seiner Ladefläche an ihr Ziel brachte. Die starken Temperaturunterschiede im Inland machten den Zwiebellook wieder modern, als der Gruppe klar wurde, dass ihr Gepäck eher auf ein wärmeres Indien ausgelegt war. Und auch die extremen Abgase, schlechte Luftqualität und rustikale Straßen machten es tagtäglich zu einem eher unkomfortablen Roadtrip. Dennoch meisterte das Team alle Herausforderungen und schaffte es mit nur einer Panne – einem gerissenen Kupplungszug, der schnell ausgetauscht werden konnte – erfolgreich ins Ziel. So konnte die Parade im Ziel mit anschließender Feier am Abend ausgiebig genossen werden! Den anschließenden Strandurlaub auf Goa hatten sich die drei Abenteurer redlich verdient.
Zurück in Deutschland konnten sie ihr Glück kaum fassen: Ihre fleißige Social-Media-Arbeit hatte sich ausgezahlt. Viele regionale Medien hatten die Aktion mitbekommen und konnten es kaum erwarten, Interviews mit den drei Karlstadtern zu führen. Auch die Spendensumme erreichte Rekordstände, da immer mehr Menschen auf den guten Zweck aufmerksam wurden. „Als ich gestern im Getränkemarkt war, wurde ich einfach von jemandem erkannt, der uns im Fernsehen gesehen hat!“, sagt Adrian lachend.
Die Reise von Florian, Adrian und Marcel beweist einmal mehr: Abenteuerlust und gute Absichten werden belohnt. Wer noch mehr Einblicke bekommen möchte, kann auf ihrem Instagram-Account die Reise nachverfolgen.