Vollautomatische Plattenlogistik mit einem Plattensatz in Bereitschaft für den Wechsel

Akzidenzdrucker aus Deutschland machen es vor

Die weltweite Pandemie trifft Akzidenzdrucker besonders hart. Aufträge, besonders aus den Bereichen Tourismus, Gastronomie, Kunst & Kultur und Einzelhandel brechen in Größenordnungen weg. Zudem hängen die Unternehmen besonders stark von den Werbetöpfen ab. Und wer wirbt schon, wenn ihm das Wasser selbst bis zum Hals steht und nicht feststeht, wie er die Krise meistert. Zudem stocken die Unternehmen ihre Werbebudgets erst auf, wenn sich ihre eigene wirtschaftliche Situation signifikant verbessert. Viele Druckbetriebe müssen sich gedulden und profitieren davon erst mit starkem Zeitverzug.

Technologie & Innovation
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Und trotzdem sind es gerade die Krisenzeiten, die eine ganze Reihe von Druckbetrieben nutzen, um sich für kommende Herausforderungen fit zu machen. Es wird getestet, was das Zeug hält, damit neue Druckprodukte, neue Veredelungsformen oder interessante Verarbeitungslösungen entstehen, mit denen sich Marktanteile gewinnen lassen. Es wird in neue Anlagen investiert, um effizienter zu produzieren, die Auftraggeber mit perfekten Qualitäten zu überzeugen und für die Zukunft gewappnet zu sein. Und es gibt Akzidenzprodukte, die in den vergangenen Monaten boomten – angefangen von Büchern, die wieder mehr im eigenen Land produziert werden, bis hin zu Werbeträgern für den Distanzhandel.

Es gibt also gute Gründe, gerade jetzt zu investieren. Und es gibt Technik, die sich in deutschen Akzidenzbetrieben immer mehr etabliert: die Rapida 106 X – das neue High-End-Drucksystem im Mittelformat. 

Drei Akzidenzbetriebe, die vollkommen unterschiedlich aufgestellt sind, setzen die Rapida 106 X in Pilot-Installationen ein. Mit großem Erfolg, wie ein erstes Resümee zeigt.

Vollständig Automatisiert – Plattenlogistik bei Krüger Druck & Verlag

Krüger Druck+Verlag im saarländischen Merzig produziert mit einer Rapida 106 X Achtfarbenmaschine für den 4 über 4-Druck und zusätzlichem Lackwerk,. Sie ist in eine vollautomatische Druckplattenlogistik integriert. Mit Produktionsleistungen von bis zu 20.000 Bogen/h – auch im Wendebetrieb – ist die Rapida 106 X heute das Rückgrat der Produktion des vollstufigen Druckdienstleisters.

Markus Weisgerber, Inhaber des Familienunternehmens: „Die voll umfängliche Automatisierung eröffnet uns deutliche Steigerungen bei Produktivität und Effizienz.“ Kürzere Rüstzeiten, geringe Anlaufmakulatur, die hohe Produktionsleistung und der durchgängige digitale Workflow vom MIS bis zum Leitstand der Rapida 106 X optimieren die Prozesse immens. Hinzu kommen die Vorteile der Inline-Farbregelung und -Inspektion mit QualiTronic PDF: „Erstmals können wir durch den Inline-Abgleich der gedruckten Bogen mit dem Kunden-PDF echte Druckqualität und nicht nur die Farbwerte messen“, so der Inhaber.

Das saarländische Familienunternehmen produziert im Dreiländereck zwischen Frankreich und Luxemburg Flyer, Folder, Zeitschriften, Bücher und viele andere Akzidenzprodukte als Drahtheftungen und Klebebindungen. Da die Auflagen bei vielen dieser Produkte zurückgehen, sich gleichzeitig aber Umfänge erhöhen, und die Sorten- bzw. Variantenvielfalt steigt, sind kurze Rüstzeiten entscheidend. Die simultanen Rüstprozesse machen die Rapida 106 X hierbei nahezu unschlagbar. Die modular aufgebaute PlateTronic-Plattenlogistik, die den Belichter über einen Plattenspeicher, der für 256 Druckplatten konzipiert ist, direkt mit den Wechselschächten der einzelnen Druckwerke verbindet, leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Automatisierung der Produktionsabläufe.
 

  • Die Maschine bei der SDV zeichnet sich trotz umfangreicher Inline-Veredelung durch außerordentlich hohe Produktionsleistungen und kurzer Jobwechselzeiten aus
  • Die Rapida 106 X ist das neue Herzstück im Drucksaal der SDV. Über die komplexe Installation freuen sich v.l.n.r. Drucker Silvio Kopte, Norman Thomas, Produktionsplanung und -steuerung SDV, Franz Schiederer, Geschäftsführer SDV, Robert Brunner, Produktionsleiter SDV, Oliver Fuchs, Vertrieb Koenig & Bauer Deutschland, sowie Markus Schmid, Geschäftsführer SDV
  • Markus Weisgerber, Inhaber Krüger Druck & Verlag: „Die 20.000er Rapida-Wendemaschine in Kombination mit der vollautomatischen Plattenlogistik ist für uns ein großer Sprung nach vorne.“
  • Vollautomatische Plattenlogistik mit einem Plattensatz in Bereitschaft für den Wechsel
  • Die Rapida 106 X ist der Eyecatcher im Drucksaal der ARNOLD group. Sie bietet 4/4-farbigen Öko-Bogenoffset und zusätzliche Lackveredelung mit Druckleistungen bis zu 18.000 Bogen/h
  • Die Geschäftsführer Max (l.) und Andreas Arnold sind von der Leistungsfähigkeit ihrer Rapida 106 X begeistert

Drucken, Lackieren und Stanzen in einem – SDV in Dresden

Die Rapida 106 X bei der SDV in Dresden verfügt noch vor den Druckeinheiten über ein voll ausgestattetes Werk einer Rotationsstanze CutPRO X zum Rillen und Stanzen der Druckprodukte. Es folgen acht Druckwerke mit Bogenwendung für die 4 über 4-Produktion sowie Lackturm und Auslageverlängerung. So lassen sich Mailings voll automatisiert und mit hohem Veredelungsgrad in nur einem Bogenlauf inline produzieren.

Franz Schiederer, einer der beiden Geschäftsführer des Unternehmens, erläutert: „Die Maschine gibt das Lebensgefühl der SDV wieder. Denn sie ist innovativ und trägt zur Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens bei.“ Sie ist ein „Muss“ für den Informationslogistiker, dessen Wertschöpfung hauptsächlich in anderen Bereichen stattfindet. Mit weniger Personal lassen sich komplexe Drucksachen in nur einem Bogenlauf erstellen. Das optimiert die Logistik, spart Zwischenlagerflächen und führt zu kürzeren Fertigungszyklen bei schlanken Prozessen.

Die maximale Produktionsleistung beträgt bei Nutzung des Stanzwerkes 15.000 Bogen/h. Nur bei ausgesprochen anspruchsvollen Bedruckstoffen, beispielsweise im Dünndruck-Bereich läuft die Rapida 106 X etwas langsamer. Neben der hohen Druckleistung, die rund 20 Prozent über der der bisherigen Technik liegt, profitiert die SDV von ausgesprochen kurzen Rüstzeiten. Die Rapida 106 X läuft „stabiler und performanter“, so der Gesamteindruck des Geschäftsführers. Dies ist auch erforderlich, denn auch im Dialogmarketing werden die Aufträge immer kleiner und vielschichtiger. Da sind Einrichtezeiten und hohe Flexibilität wesentliche Themen.
 

Öko-Druck vom Feinsten – die Arnold-Group am Rande Berlins

Ende vergangenen Jahres ging bei der ARNOLD group in Großbeeren bei Berlin eine nagelneue Rapida 106 in Produktion. Gleich vom ersten Tag an bietet die Achtfarbenmaschine mit Bogenwendung und zusätzlichem Lackturm dem technik-affinen Akzidenzunternehmen 50 Prozent mehr Leistung und eine Halbierung der Rüstzeiten. Geschäftsführer Max Arnold: „Ich sehe immer eine rote 18.000, wenn ich in den Drucksaal komme.“ Nicht nur dank ihrer Leistung, auch hinsichtlich der technischen Ausstattung erfüllt die Rapida 106 X die Anforderungen an eine moderne, wirtschaftliche und zukunftsorientierte Druckproduktion.

Die Unternehmensgruppe, zu der neben dem Druckbetrieb ein Vorstufenunternehmen und eine Werbeagentur gehören, prüft jeden Prozess intensiv auf Ökologie und Nachhaltigkeit. „Think green“ ist nicht nur ein Leitspruch, sondern oberstes Gebot. Es kommen prozesslose Druckplatten zum Einsatz, die Druckproduktion läuft prinzipiell alkoholfrei mit mineralölfreien Biodruckfarben, grüner Strom u.a. aus der firmeneigenen Photovoltaik-Anlage sorgt für eine herausragende Öko-Bilanz.

Die Rapida 106 X passt in dieses Umfeld. Denn sie leistet das, was sonst zwei Maschinen produzieren würden. 4/4-farbige Druckprodukte entstehen inklusive Lackveredelung in einem Bogenlauf. Dank umstellbarer Bogenwendung lassen sich auch mehr als vier Farben im Schöndruck produzieren – beispielsweise bei Verpackungsprodukten. Der Stromverbrauch ist beim Einsatz einer solchen Maschine natürlich geringer als bei zweien und spezielle Ausstattungsmerkmale tun ihr Übriges, damit die ARNOLD group von ökologischen Druckprozessen profitieren und Makulatur auf ein Mindestmaß reduzieren kann.

Die Reise geht weiter

Diese drei Druckunternehmen zeigen beispielhalft, was moderne Produktionsmethoden mit High-End-Technologie bewirkt. Natürlich gibt es noch viele darüber hinaus, die in neue Rapida 106 X-Anlagen investierten: Bonifatius Druck in Paderborn, Grafische Groep Matthys in Belgien oder Gutenberg Werbering in Linz/Österreich. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Und sie zeigt: Nur durch Ideenreichtum, industrielle Produktionsmethoden und zukunftsfähige Ausstattung können sich Akzidenzunternehmen erfolgreich den Herausforderungen unserer Zeit stellen. Dann haben sie gute Chancen, ihre häufig langen Traditionen auch für die Zukunft zu bewahren.