Herr Ulverich, als Chief Operating Officer gehören unter anderem zentrale Punkte wie Prozessoptimierung und Qualitätssicherung in Ihren Aufgabenbereich. Warum ist Modularität ein zentrales Thema für Koenig & Bauer und die gesamte Druckindustrie?
Michael Ulverich: Wenn wir die Produktpositionierung in den Märkten betrachten, gewinnt Individualisierung immer mehr an Bedeutung. Modularität ermöglicht uns dabei ein strukturiertes Variantenmanagement. Wir können schneller auf Marktanforderungen reagieren, wodurch sich die Time-to-Market erheblich verkürzt. Zudem werden Lösungen dadurch skalierbar.
Im Prinzip kann man es sich so vorstellen: Wir haben einen großen Baukasten, aus dem wir – je nach Anforderung unserer Kund:innen – einzelne Bausteine herausnehmen und individuell miteinander kombinieren können. Und genau das ist das große Plus, das uns Modularität bietet. Indem wir unsere Maschinen standardisieren, wird es immer einfacher, sie binnen kurzer Zeit individuell für einzelne Anforderungen zu konfigurieren. Dabei geht es nicht zwingend um ein Gleichteilekonzept – aber es ergibt sich eigentlich automatisch, weil sich die Anwendungsbereiche oft ähneln.
Mit unserer jahrhundertelangen Erfahrung und unserer umfassenden Kompetenz in nahezu allen Märkten haben wir bei Koenig & Bauer alle nötigen Werkzeuge, um die vielseitigen Anforderungen zu bündeln und daraus die individuell besten Lösungen zu gestalten. Bereits erprobte Konzepte und Technologien können in neue Bausteine transferiert werden – und das bedeutet wiederum jedes Mal einen neuen Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn, der uns beim nächsten Mal noch schneller agieren lässt. Da unsere Welt in allen Bereichen immer schneller und vernetzter wird, ist jeder Zeitgewinn ein Vorteil und Modularisierung ist dabei ein entscheidender Faktor.